Startseite

Interessensgemeinschaft burgenländischer Wasserversorger

Wasserleitungsverband
Sie befinden sich hier:  Plattform WASSER Burgenland › Aktuelles

Infotag WASSER 2016: Sicherung der Wasserversorgung auch in Stör- und Krisenfällen

10.11.16

Eisenstadt – Am 10. November 2016 fand im Kulturzentrum Güssing der 11. Infotag Wasser der PLATTFORM WASSER BURGENLAND (PWB) statt. Rund 200 Teilnehmer konnten sich im Rahmen der Vorträge und einer Fachausstellung über branchenspezifische Neuerungen, aber auch über sehr praxisbezogene Themen und über Fortbildungsmöglichkeiten informieren. Hauptthema der Pressekonferenz am 9. Nov. 2016 in Eisenstadt, also am Vortag des Infotages WASSER, war „Die Sicherung der Wasserversorgung auch in Stör- und Krisenfällen“.

Die Referenten NAbg. Erwin PREINER (Zivilschutzverband), Dr. Ernst BÖCSKÖR, Leiter der Landessicherheitszentrale, sowie der Geschäftsführer der Netz Burgenland GmbH, Ing. Peter Sinowatz, und der Obmann der PWB DI Dr. Helmut Herlicska betonten, dass die Wasserversorgung des Burgenlandes gut aufgestellt ist, und ein sehr hohes Niveau aufweist. Nichts desto trotz muss an der weiteren Absicherung der Wasserversorgung – auch in Stör- und Krisenfällen – laufend gearbeitet werden.

Das von den burgenländischen Wasserversorgern an die Bevölkerung bereitgestellte Trinkwasser wird in ausreichenden Mengen geliefert, weist hohe Qualität auf und wird laufend umfassend kontrolliert. Die Sicherung der Wasserversorgung in Ausnahmefällen, wie sie Stör- oder Krisenfälle darstellen, ist dabei ein wichtiges Thema, dem sich die Plattform Wasser Burgenland bereits im Jahre 2012 intensiv gewidmet hat. Es sind eine Reihe von Gesprächen und Abstimmungen mit den verschiedensten Institutionen erfolgt, es wurden Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgungssicherheit erarbeitet, und Einsatzpartnerschaften vorbereitet. Seit damals hat das Thema aus verschiedenen Gründen, wie den Möglichkeiten großflächiger Stromausfälle, bis hin zu Gefahren des Terrorismus noch weiter an Aktualität gewonnen. Eine neue Richtlinie, die „W74“ der ÖVGW zur „Trinkwassernotversorgung“ steht kurz vor der Veröffentlichung. 

Seitens der PWB wurde in den letzten Jahren daran gearbeitet die vorhandenen Konzepte und Maßnehmen für die Sicherung der Wasserversorgung auch in Stör- und Krisenfällen weiter auszubauen und zu verbessern. Zu nennen sind hier eine durchgeführte Übung zur Trinkwasseraufbereitung, die Anschaffung zusätzlicher Notstromaggregate, die Bereithaltung eines Mindestvorrats an abgepacktem Trinkwasser, und die verbesserte Absicherung mit Treibstoffen in Not- und Krisenfällen durch den Ausbau hauseigener Tankstellen, u.a..

„Die aufgezählten Maßnahmen sind nicht vollständig, und es ist auch so, dass die verschiedenen Wasserversorger des Burgenlandes aus unterschiedlichen Gründen nicht alle sinnvollen Maßnahmen sofort und in vollem Umfang umsetzen können. Uns geht es aber darum, das Bewusstsein der Verantwortlichen zu schärfen und dazu zu ermuntern, sich mit der Thematik bestmöglich auseinanderzusetzen, sowie Maßnahmen zu ergreifen“, meint Obmann DI Dr. Helmut Herlicska. Eine wesentliche Erkenntnis der Aktivitäten ist auch, dass in Stör-, Not-, und Katastrophenfällen Einzelmaßnahmen nicht die erwünschte Sicherheit ergeben können. Im Gegenteil, es ist eine Vielzahl von Maßnahmen und Kooperationen erforderlich, um die Wasserversorgung für die Bevölkerung bestmöglich zu sichern.

Der Präsident des Burgenländischen Zivilschutzverbandes, NAbg. Erwin Preiner, weist auf die Wichtigkeit der Eigenvorsorge in Not- und Katastrophenfällen hin, und meint: „Jede und jeder einzelne von uns kann sich durch die Anschaffung eines Trinkwasservorrats, von Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Notvorräten für Ausnahmefälle, etc. einen krisenfesten Haushalt schaffen und so viel zur persönlichen Sicherheit beitragen. Insgesamt ist es möglich, dass dadurch unsere gesamte Gesellschaft für solche Fälle robuster gemacht wird.“ „Nur eine gemeinsame Anstrengung und eine koordinierte Vorgangsweise im Vorfeld, sowie im Anlassfall ist der Schlüssel für die wirksame Bewältigung von Krisenfällen oder Katastrophen“, manifestiert der Leiter der Landessicherheitszentrale, Dr. Ernst Böcskör. „Das Burgenländische Stromnetz zählt mit einer Zuverlässigkeit von über 99,99 % zu den sichersten Netzen in Europa. Dennoch sind aber auch die sichersten Infrastruktureinrichtungen verwundbar und ein plötzlicher großräumiger, länger andauernder Stromausfall kann nicht ausgeschlossen werden“, meint GF Ing. Peter Sinowatz von Netz Burgenland 

Abschließend wird von NAbg. Erwin Preiner, Obmann DI Dr. Helmut Herlicska, GF Ing. Peter Sinowatz und Dr. Ernst Böcskör unisono darauf hingewiesen, dass die Arbeit an einer Trinkwassernotversorgung ein „work in progress“ ist, niemals abgeschlossen sein kann, und auch keine absolute Absicherung in jeder Hinsicht möglich ist. Es kann aber jedenfalls mit zielgerichteten Maßnahmen die Sicherheit der Wasserversorgung auch in außergewöhnlichen Fällen wesentlich verbessert werden. Eine enge Kooperation zwischen Behörden und Infrastrukturbetreibern ist dabei unerlässlich.

Die Plattform Wasser Burgenland hat sich in den 11 Jahren ihres Bestehens als Interessensvertretung der burgenländischen Wasserversorger gut etabliert

Schwerpunkte der Aktivitäten in der Plattform Wasser Burgenland sind neben der Organisation des jährlich stattfindenden „Infotag Wasser“ und der Thematisierung verschiedener Aus- und Weiterbildungsangebote, die Stellungnahmen zu Gesetzen und Regelwerken, sowie auch ein reger Interessens- und Wissensaustausch. Die Bildung einer landesweiten Einkaufsgemeinschaft bringt zusätzliche Synergien und Einsparungen. Auch wHR DI Gerald HÜLLER begrüßt das Engagement der Plattform Wasser Burgenland ausdrücklich. „Die Tätigkeit der Plattform Wasser Burgenland trägt wesentlich dazu bei, die sehr hohen Investitionen in die Infrastruktur optimal zu nutzen und zu erhalten, sowie die Wasserqualität langfristig zu sichern.“ 

DI Manfred EISENHUT von der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach, erklärt, „dass nur über solche Veranstaltungen und Interessensgemeinschafen wie die PWB gewährleistet werden kann, dass sich auch kleinere Wasserversorger verstärkt an Entwicklungsprozessen im Bereich der Wasserwirtschaft beteiligen können.“ Sein Vortrag zum Thema „Aktuelles aus der Trinkwasserwirtschaft“ und die  Beiträge von DI Harald KROMP (Wiener WASSER) und Mag. Franko Daniel Humer (Lebensministerium) zu den Themen "Betriebs- und Wartungsaufzeichnungen“, sowie „Überwachung der Grundwasserqualität“ brachten interessante Aufschlüsse und sorgten für intensive Diskussionen.  Auch die Vorträge zu den Themen „Wasserentnahme aus Hydranten“ (Ing. Mario Pokatzke v. WLVNB und OBR Ing. Martin MITTNECKER v. LFV Burgenland) und zum Schwerpunktthema „Trinkwassernotversorgung / Krisenmanagement / Eigenvorsorge“ (DI Mario Unterwainig vom Lebensministerium, Dr. Ernst Böcskör von LSZ und Martin Bierbauer vom Zivilschutzverband), waren für das anwesende Fachpublikum hochinteressant.

„Der heutige Infotag Wasser 2016 soll auch dazu dienen, die neuen Herausforderungen für die burgenländischen Wasserversorger zu diskutieren und gemeinsam Lösungsansätze auf breiter Basis zu finden“, so Obmann DI Dr. Helmut Herlicska.

Eisenstadt, am 10. November 2016

Für die Plattform WASSER Burgenland

DI Dr. Helmut Herlicska - Obmann
Ing. Christian Zörfuss - 1. Obmann-Stv.
Ing. Christian Portschy - 2. Obmann-Stv.